Logo Erhalte Deinen Zahn

Bleibende Zähne

Frontzahnverletzungen der bleibenden Zähne können von kleinen oder grösseren Absprengungen der Zahnkrone, über Zahnlockerungen bis hin zum vollständigen Zahnverlust reichen. Im Alter von etwa 6 bis 9 Jahren sind die Wurzeln bleibender Zähne noch nicht vollständig gebildet. Zur Beurteilung der Zahnverletzung und der Zahnwurzel muss der Zahnarzt ein oder mehrere Röntgenbilder vom betroffenen Zahn und von den Nachbarzähnen anfertigen. Um den Zahn zu erhalten und um auch die Weiterentwicklung der Zahnwurzeln nicht zu gefährden, ist eine Behandlung nach dem Unfall umgehend einzuleiten.

Am häufigsten kommen sogenannte Frakturen der Zahnkrone vor. Die (schmerzempfindliche) Bruchfläche und gegebenenfalls der freiliegende Zahnnerv müssen zeitnah vom Zahnarzt versorgt werden. Damit kann in vielen Fällen eine Wurzelkanalbehandlung umgangen werden. Die ästhetische Wiederherstellung der ursprünglichen Kronenform erfordert Zeit und muss nicht zwingend am Unfalltag erfolgen. Hierzu können mitgebrachte Zahnbruchstücke wieder angeklebt oder der Zahn mit zahnfarbenden Kunststoffmaterialien wieder aufgebaut werden.

Zähne mit einer tiefen Fraktur, die bis weit unter das Zahnfleisch reicht (sogenannte Kronen-Wurzel-Fraktur), können nur unter günstigen Bedingungen und oftmals hohem Behandlungsaufwand erhalten werden.

Steht der Zahn nach dem Unfall nicht mehr in der Reihe oder ist er gelockert, werden die betroffenen Zähne wieder aufgerichtet und mit Hilfe eines Drahtbogens an den Nachbarzähnen geschient. Die Schienung verbleibt je nach Schweregrad der Verletzung für 2 bis 4 Wochen (in Einzelfällen auch länger). Bei dieser Art der Verletzungen ist zudem mit einer schlechteren oder sogar ausbleibenden Durchblutung des Zahnnerv zu rechnen, so dass eine Wurzelkanalbehandlung zu einem späteren Zeitpunkt erforderlich werden kann. Diese kann besonders bei Zähnen, deren Wurzelwachstum noch nicht abgeschlossen ist, schwierig und aufwendig sein und mehrere Behandlungssitzungen erfordern.



Vollständig herausgeschlagene bleibende Schneidezähne können in der Regel wieder eingepflanzt werden. Auch sie werden mit einer Schiene für 1 bis 2 Wochen stabilisiert. Der längerfristige Erhalt eines solchen Zahnes hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend für eine komplikationslose Einheilung ist das Überleben der Zellen auf der Oberfläche der Zahnwurzel. Dies ist nur gewährleistet, wenn die Zeitdauer bis zum Wiedereinpflanzen möglichst kurz ist (wenige Minuten) oder der ausgeschlagene Zahn feucht gelagert wird. Am günstigsten ist eine spezielle Nährlösung, die als „Zahnrettungsbox“ (Abb. siehe unten) in Apotheken erhältlich ist. Sie ermöglicht eine keimfreie und feuchte Aufbewahrung des herausgeschlagenen Zahnes bis zu 24 Stunden. Damit können die Zahnwurzelfasern bis zum Wiedereinsetzen („Replantation“) lebend erhalten werden.

Eine derartige Zahnrettungsbox sollte in jeder Schule, jedem Sportverein und jeder Hausapotheke vorhanden sein.

Vermeiden Sie in jedem Fall eine trockene Lagerung (z.B. in einem Taschentuch). Ist keine Zahnrettungsbox verfügbar, kann kalte H-Milch eine Alternative sein. Der Zahn kann dort bis zu einer Stunde verbleiben. Steht auch H-Milch nicht zur Verfügung, kann der ausgeschlagene Zahn in Wasser oder in einer Plastikfolie kurzfristig feucht gehalten werden, bis eine bessere Lösung gefunden wird. Kontaktieren Sie sofort Ihren Zahnarzt oder den örtlichen zahnärztlichen Notdienst.